Normalerweise ist es Mai, wenn das Leben auf unserem Apfelbaum beginnt, wenn Honigbienen, Schwebefliegen, Wespen und Hummeln sich nektarsuchend darin tummeln (huch, gereimt!) und die insektenfressenden Singvögel (bei uns sind es Rotschwänzchen und Rotkehlchen) in der blütenschweren Krone nach ihnen suchen. Dieses Jahr aber war der mächtige Baum in unserem Garten schon Anfang April übersät von traumschönen rosa-weißen Blüten, die sich nun zum Monatsende wie Konfetti auf unserem Grund und Boden verstreut haben.

Der Vollfrühling war also schon im April da, der uns an seinem Anfang mit an die 30 Grad einen 10-tägigen Vorgeschmack auf den Sommer präsentierte. Ein Rekord, denn noch nie gab es seit Wetteraufzeichnung, so früh einen so heißen Tag, wie am 6.4.2024. Sommer im April! Schlangen vor den Eisdielen und bereits verwelkte Tulpen in den Gärten…

Mitte des Monats fegten dann nach diesem Sommerintermezzo heftige Stürme übers Land, die windiges kühles Aprilwetter zurückließen. Die frühsommerlichen Gradzahlen stürzten runter auf 5 Grad am Tag und Frost in der Nacht. Zum Ende hin hat sich nun normales launisches Aprilwetter Platz verschafft, so gab der Winter mit Schnee und Graupel eine überraschende, wenn auch nicht ungewöhnliche Zugabe am 21.4. und heute, am letzten Tag des Monats sind es locker 28 Grad bei strahlendem Sonnenschein vom wolkenlosen blauen Himmel. Ich fasse mal zusammen, was der Monat im Petto hatte: Frühlingsgefühle, Sommerfreuden und Winterrückkehr.

Und was haben Sie damit angefangen? Also, ich hatte mal wieder Lust auf tierische Erlebnisse, und dieses Mal sollten es exotische Begegnungen sein. Frankfurter Zoo? Oder der Opelzoo in Kronberg? Beides heißt jedoch über eine Stunde unterwegs sein …. Tja, und wie der Zufall es will, fiel mir ein Flyer vom Tier-Erlebnispark Bell in die Hände, und so brachte mich eine halbstündige Autofahrt durch eine farbenprächtige traumhaft schöne Landschaft an mein gesetztes Ziel: Der Raps steht in voller Blüte und unzählige üppige leuchtende Felder knallten mir ihr strahlendes Gelb in die Augen. Oh man, wieder und wieder geht mir bei dem Anblick, wenn der April seine sattgelbe Seite zeigt, das Herz auf.

Der Zoo in Bell ist ein kleiner großer. Er liegt inmitten herrlichster Natur, ist liebevoll angelegt, naturbelassen, die Rollstuhl- und -Kinderwagengerechten Wege führen teilweise durch schattige Wäldchen, die Gehege sind tierfreundlich gestaltet, es gibt Spielplätze, Eisverkauf…

An diesem Schönwetter-Wochenende war der Park recht gut besucht, und trotzdem fühlte es sich weder eng noch überlaufen an.

Seit 2015 lädt der Zoo zu einem Bummel durch eine kleine Tierwelt ein, bei dem man die Liebe des Familienbetriebes zu Tieren und der Natur allüberall spürt. Die Tiere wurden aus Auffangstationen, Tierheimen oder anderen Zoos übernommen, wo sie einfach „über“ waren. Wie großartig und anrührend ist z.B. die Geschichte vom Minipony Max, das von einem kleinen Familienzirkus, der in der Nähe gastierte, übernommen wurde, denn immerhin ist Max inzwischen 30 (!!) Jahre alt, zu anstrengend sind die Reisen für ihn geworden. Jetzt darf sich Max hier ausruhen und bekommt sein Gnadenbrot.

Es gibt schon recht viel zu sehen in diesem Tierpark: Inzwischen sind es 160 Tiere aus 30 Arten. Da ist „Müllers Hof“ mit einer großen Auswahl an Bauernhoftieren, ein Husky-Rudel, begehbare Gehege, in denen man Kängurus, Kattas und Damwild nahekommen kann, Waschbären, Zebras, Pumas, Greifvögel, Papageien, Reptilien und……tatata…Trommelwirbel: Giraffen, Kamele und weiße Tiger!

Der Park steht unter dem Motto „ERLEBEN; LERNEN; BESCHÜTZEN“. Ja, die Tiere haben ein tägliches sinnvolles Beschäftigungsprogramm, der Besucher kann neben Tierfütterungen auch dem Tiertraining beiwohnen.
Mein Eindruck? Nun, ich bin ausgeglichenen und aktiven Tieren begegnet, die in riesigen artgerechten liebevoll gestalteten und gepflegten Gehegen leben.

Tja und mit einem kleinen und ausschließlich vegetarischen Angebot im Restaurant zeigt die Familie ebenfalls Flagge für ihre Unternehmensphilosophie: ALLES ZUM WOHL DES TIERES!

Der Tier-Erlebnispark Bell ist ganzjährig geöffnet, jedoch montags und dienstags geschlossen, wovon Feiertage ausgenommen sind. Hunde sind erlaubt, nun noch die Eintrittspreise:
Von 3-6 Jahren werden 6,50 Euro kassiert, von 7-15 jeweils 9,50 und ab 16 sind es 13.50 Euro.

Ich lege Ihnen einen Besuch ans Herz, denn es ist für Groß und Klein genau richtig, um einen wunderschönen Ausflugstag zu verbringen.
So, dann sag ich mal „Tschüss April“ und wir lesen uns wieder im Wonnemonat Mai

Herzlichst
Ihre R(h)eingeschmeckte im
launischen April 2024