Der August ist da und wiederum sind Wetterrekorde in aller Munde: Der Sommer knallt so richtig Tag für Tag, es war/ist so warm wie noch nie seit der Wetteraufzeichnung, Regen ist ausgeblieben und auch nicht in Sicht, die Bauern klagen über Ernteausfälle aufgrund der Dürre, Wiesen liegen gelb verbrannt da, im Rhein gehen die Menschen, da, wo sonst Wasser ist spazieren, und auch an der Nordsee herrschen Mittelmeertemperaturen.
Das Wachstum in der Natur verzeichnet ebenfalls Rekorde. Die Weinlese in Rheinhessen hat bereits Anfang des Monats begonnen, lt. Bauern- und Winzerverband so früh wie noch nie. Die Sorten für den Federweißer sind schon ausgereift und das mit einem Oechslegrad, der im Bereich von Qualitätswein liegt. Ein Vorteil der trockenen und sehr heißen Hitzephase ist, dass keine Schädlinge, wie z.B. die Kirschessigfliege sich über die Trauben hermachen.
Tja, aber gesund ist es nicht, wegen stechender Hitze und fehlendem Schatten die Bewegung ausfallen zu lassen, denn ein Spaziergang hält den Kreislauf in Schwung. Es muss ja keine schweißtreibende Wanderung sein, sondern eine auf gut angelegten Wegen durch eine reizvolle manchmal schattige Landschaft, mit Eindrücken, die die Hitze vergessen und den inneren Schweinehund besiegen lassen. Also auf auf und ein paar Autokilometer in den Hochwildschutzpark Rheinböllen fahren, in dem als besonderes Bonbon auch Hunde willkommen sind.
Seit 1967 ist der Park, der von seltener landschaftlicher Schönheit ist, für die Öffentlichkeit zugänglich. Von 1998 bis 2010 wurde erweitert und modernisiert. Der Werdegang des Parks ist an informativen Schautafeln auf einem „Geschichtspfad“ nachzulesen.
Schon nach ein paar Gehminuten werden Sie die Enge in manch einem Zoo vergessen. Was haben die Tiere mit den großen Wildwiesen, den Laub- und Nadelwäldern und dem recht großen verträumten See für ein wundervolles Zuhause gefunden.
Es ist ein weitläufiger, nahezu naturbelassener Park auf einer Fläche von fast 100 Hektar, und ist der nah am Eingang gelegene Parkplatz an Wochenenden auch gut gefüllt, so sind die gut angelegten Wege sowie die gesamte Anlage trotzdem nicht überlaufen. Die Gehege bieten Hirschen, Ziegen, Wölfen, Bison, Erdmännchen, Meerschweinchen, Waschbären und vielen anderen Geschöpfen ausreichend Platz. Mich haben besonders die freilaufenden Rehe begeistert, die zutraulich den Kontakt zum Menschen suchen, na ja, vielmehr zum Spezialfutter in seiner Hand, was es im Park günstig zu kaufen gibt.
Die tägliche Greifvogelshow, die Fütterung der Wölfe, Waldlehrpfade, und ein großer Kinderspielplatz runden diesen Erlebnisspaziergang für Groß und Klein ab. Ein Kiosk mit gemütlichen Sitzplätzen und moderaten Preisen für Speis und Trank für den kleinen Hunger und Durst zwischendurch lädt zum Verweilen ein. Die vorhandenen Grillplätze können kostenfrei genutzt werden. Geöffnet ist der Park ganzjährig von 9 – 20 Uhr, der Eintritt liegt für Erwachsene bei 8,50 Euro, für Kinder ab 4 Jahren bei 4 und für Jugendliche (14-17 Jahre) bei 5,50 Euro. Mittwoch ist Familientag, d.h. dass pro voll zahlendem Erwachsenen der Eintritt für ein Kind frei ist. Bollerwagen stehen bereit.
Dieser Hochwildschutzpark im Hunsrück, umschlossen von Rhein-, Mosel-, Saar und Nahetal ist ein erholsames, lehr- und erlebnisreiches Ausflugsziel, das ich an dieser Stelle mit einem sehr guten Gewissen weiterempfehlen kann.
Kommen Sie gut und gesund durch den Hitzesommer, das wünscht Ihnen
die R(h)eingeschmeckte
im heißen August 2018