Bingelbahn

Ein Grund für den Aufbau dieser Internetseite ist, wie bereits erwähnt, der, dass ich zu jeder Zeit damit immer wieder schöne Erlebnisse und Eindrücke in Erinnerung rufen kann, indem ich darüber schreibe und mit Fotos fixiere. Tja, und auf diese Weise festhalten möchte ich auf jeden Fall meine Fahrten mit der „Bingelbahn“!

Ja, ja, die „Bingelbahn“, was war das schön… Bevor ich weiter erzähle, muss ich Ihnen leider die Info geben, dass diese ihren Betrieb im November letzten Jahres eingestellt hat. Die Anzahl der Fahrgäste war hier in Bingen zu gering, man schrieb in den 3 Jahren Betriebszeit Verluste, und nun tuckert sie als „THermine“ durch die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden.

Ach, wie toll war das für mich, mit dem Zügelein bequem den neuen Wohnsitz zu erkunden, über Lautsprecher Unterhaltsames und Wissenswertes zu erfahren, unseren angereisten Verwandten und Freunden in kürzester Zeit und auf angenehmste Weise Bingen vorzustellen sowie seine Sehenswürdigkeiten und fantastische Ausblicke zu präsentieren. Ich muss nicht ausdrücklich erwähnen, welch Spaß unser Kinderbesuch hatte…

Sechsmal täglich startete das charmante Bähnchen am Biergarten unten am Rhein, fuhr die Rheinpromenade entlang, schlängelte sich durch die Straßen bis zum Bürgermeister-Neff-Platz und ermöglichte die Besichtigung der Rochus-Kapelle ohne beschwerlichen Aufstieg, denn die Fahrt konnte jederzeit an den Haltepunkten unterbrochen und mit der nächsten Bahn wieder aufgenommen werden.

Tja, es war immer wieder ein Erlebnis, diese einstündige Bahnfahrt, und so ganz kann ich nicht verstehen, dass die erforderliche Anzahl von mindestens 90 Fahrgästen täglich nicht erreicht wurde. An mir hat es nicht gelegen, ich hab schwärmend Mundpropaganda betrieben, hab all unseren Besuch in diese Panoramabahn gesetzt und habe mir an unzähligen Wochenenden auf der letzten Bank den Fahrtwind um die Nase wehen lassen, selbst wenn er zur herbstlichen Jahreszeit etwas frischer wurde…

Bingelbahn

Unser Bingelbähnchen kurvt also nun durch Wiesbaden, hat leider hier keine Förderer, wie das damals vor dem Aus stehende Binger Kino, gefunden. Mano, ich will einfach nicht, dass es in Vergessenheit gerät und gebe die Hoffnung nicht auf, dass es irgendwann wieder, und dann mit wehenden Fahnen, nach Bingen zurückkommt. Man hat ja viel vor hier, um mehr Besucher anzuziehen, sei es mit der neuen Stadtplanung, dem Verkauf und geplanten Umbau des „Hertie-Hauses“,Veranstaltungen rund um das Leben und die Werke der heiligen Hildegard von Bingen, um nur einige Vorhaben zu nennen… Sollte das alles so klappen, wie man es sich vorstellt, die Besucher von nah und fern nur so in das Städtchen strömen, na, das wäre doch dann wohl Anreiz genug für den Bingelbahnbetreiber den Rückwärtsgang bei THermine einzulegen und einen Neustart zu riskieren, oder? Also, Herr Wagner, mein Tipp: Behalten Sie Bingens Entwicklung im Blick! Aber brauchen Sie auch eigentlich gar nicht, denn eines können Sie mir glauben, dass Sie sofort eine Nachricht von mir erreicht, sollten demnächst ständig Touristenmassen die Stadt bevölkern…

Es grüßt die „R(h)eingeschmeckte“
Im Januar 2014