Da bin ich wieder nach langer Pause. Inzwischen ist es bereits Juni geworden, und zwar hochsommerlich mit Hitzetagen und das nach einem Frühling, der schon der 3.sonnigste seit Wetteraufzeichnung war. Mein letzter Bericht war im März, als die Kirschblüte begann. Wir hatten eine reiche saftig-süße Ernte und jetzt sind es bereits Feigen- und Apfelbaum die kleine Früchte zeigen, im Lavendel surrt und summt es, die Rosen sind das erste Mal geschnitten, und meine Lieblingsblüten, die farbenstarken der Stockrose, leuchten prächtig an ihren meterhohen Stängeln im Sonnenschein.

Mir ist einiges widerfahren, was mich abgehalten hat, meine Ausflugs-Bilderbuchseite zu bedienen, aber, Strich drunter, ich freue mich einfach, mich wieder aufgerappelt zu haben und es weiter geht mit meinen monatlichen Beiträgen, so wie in den letzten 10 Jahren.

Letzten Monat stieß ich im Wochenblättchen auf eine Einladung: „Es Zuckerstübbche lädt ein. Das kalorienreichste Museum von Rheinland-Pfalz öffnet seine Pforten zu Gunsten der Vor-Tour der Hoffnung“ ….
Völlig überrascht erfuhr ich so, dass es in Manubach ein Zuckermuseum gibt, und das schon seit Jahren, und nun zu Gunsten von krebskranken und hilfsbedürftigen Kindern Spenden sammeln wollte. Auch die Zeitungsberichte und der TV-Beitrag in „ Hierzuland“ auf SWR blieb mir verborgen, bis ich im Internet recherchierte.
Schnell kam das Museum auf meine To-Do-Liste und vor einigen Tagen habe ich es geschafft,
mich aufzumachen, in das idyllische Fachwerkörtchen.

Nur eine telefonische Anmeldung unter 06743 2261 ist nötig, und Herr Paulen wird Sie –wie uns- herzlich und mit Freuden in seinem süßen Reich in der Rheingoldstraße 139 empfangen. Glauben Sie mir, so etwas haben Sie noch nicht gesehen … Ich war sprachlos, was nicht wirklich oft vorkommt. Auf kleinem Raum eine Zuckersammlung, die jeglichen Rahmen und meine Vorstellungskraft sprengt. In einer ungeheuerlichen Vielfalt aus aller Herrenländer zusammengetragen und so anschaulich, übersichtlich, raffiniert geordnet, da musste selbst ich, die ich als ehemalige Sekretärin wirklich durchdachte Ablagesysteme hatte, zugeben, dass ich das nicht so hinbekommen hätte.

Chapeau, Herr Paulen! Da ist alles in Sekunden zu finden: Zuckerwürfel, Stick, Tüte, Pyramide, Rarität, Werbeartikel, Sammlerstück. Und das bei rund 100.000 Exponaten rund um den Zucker. Die Wette gilt! Herr Paulen hatte die geniale Idee seine riesige Zuckerwürfelsammlung in Architektenschränken (Sie wissen schon, diese mannshohen Schränke mit riesigen Schubladen für Bauzeichnungen) unterzubringen, die Tüten entleert und eingeschweißt in dicken Ordnern. Themen, um nur ein paar aufzuzählen: Blumen & Pflanzen, Schiffe, Hotels, Raststätten, Gaststätten. Länder, Bahnhöfe, Krankenhäuser, Fußballer etc etc etc. Na, und an die Binger unter Ihnen: Herr Paulen besitzt Zuckerwürfel von gastronomischen Stätten der Stadt, auch von manchen, die es schon gar nicht mehr gibt, die z.B. erinnern an das „Cafe Benz“, die Konditorei Kimmich, an den „Goldenen Kochlöffel“ usw..

Die Regale im Sammlerzimmer sind voll mit allerlei Interessantem, Kuriosem und „Altem“ rund um das Thema Zucker: Modell-LKWs aus den 60ern, allen möglichen Werbeartikeln, einem Zuckerwecker, Zuckerrohr, Bücher und so unfassbar vieles mehr….

Also, besuchen Sie Herrn Paulen, der seit 33 Jahren begeistert, mit viel Liebe und einem riesigen Zeitaufwand seiner Sammlerleidenschaft nachgeht. Er wird Sie charmant und voller Freude in die Welt des Zuckers führen, mit Geschichten, die nicht nur interessant, sondern auch humorig und unglaublich sind. Der Eintritt ist übrigens frei!

Wenn Sie vorab schon mal mehr wissen möchten darüber, wie alles in den 80er Jahren angefangen hat, wie die Sammlung so wachsen konnte, was die Medien berichten, so googeln Sie einfach das Zuckerstübbche, Manubach oder geben Zuckerausstellung ein, da kommt die Homepage von Herrn Paulen, die Artikel in der „AZ“ und auch auf You Tube sind Impressionen zu finden oder Sie stöbern in der SWR-Mediathek in „Hierzulande“.
Es gibt inzwischen so viel zu lesen über meinen Ausflugstipp, dass ich mich hier kurz gefasst habe…

So, der Anfang ist wieder gemacht und ich hoffe, dass wir uns im nächsten Monat wiederlesen.

Kommen Sie gut durch die Hitze und bleiben Sie gesund!
Es grüßt die R(h)eingeschmeckte
im hochsommerlichen Juni 2022