"WIE SCHÖN DIE BLÄTTER ÄLTER WERDEN, VOLLER LICHT UND FARBE SIND IHRE LETZTEN TAGE"
–John Burroughs, Naturforscher –
Tja, da hat er recht, der Herr Burroughs, und wie wünschenswert für unser aller Älterwerden. Habe mich schon so oft mit dem Gedanken beschäftigt und es facettenreich durchdacht, wie es wäre, wenn der Mensch alt zur Welt käme, im Laufe seines Lebens zu seiner Freude immer jünger und fitter würde, um schließlich munter und ohne Angst in den Schoß der Erde zurückzukehren. Lach, welch Freude beim morgendlichen Blick in den Spiegel, wenn die Falten mit der Lebensdauer weniger statt mehr werden, und, und, und….. aber hier ist jetzt kein Raum fürs Philosophieren, und drum lege ich mal los mit meinem Oktoberbeitrag:
Mit Regen, Sturm, wenig Sonne und kühlen nebelverhangenen Morgenden begann der Monat, und erst auf den letzten Metern tauchte der Oktober doch noch ins Goldene ein und zeigte mit seinem gewaltigen Farbenspiel an Baum und Weinlaub was er kann.
Unsere reichhaltige Ernte an Äpfeln, Feigen und Trauben ist verzehrt, ans Seniorenheim, Freunde und Nachbarn verteilt. Ehrlich? Bei der diesjährigen Lese kam ich mir vor, wie bei der wundersamen Traubenvermehrung, wir füllten riesige Körbe und es hörte einfach nicht auf.
So, nun aber zu meinem Ausflugstipp, der ja schon letzten Monat hier erscheinen sollte, was das satte Grün der Natur auf den Fotos erklärt. Es ging zum Günderodehaus, und wenn Sie jetzt im „goldenen November“ zu diesem zauberhaften Fleckchen Erde kommen, wird sie der sicherlich buntere sensationelle Ausblick hoch oben in den Weinbergen noch mehr begeistern, der über das Rheintal und das Städtchen Oberwesel, bis hin zur Zollburg auf der Rheininsel vor Kaub reicht. Eigentlich wollte ich ja erst hier hin, nachdem ich die Heimat-Filmreihe von Edgar Reitz gesehen habe, denn das Günderodehaus ist ein Haus, oberhalb von Oberwesel, das, so wie es jetzt dasteht, als Kulisse für diese Hunsrück-Saga entstand.
Ich vermute, dass viele von Ihnen die Trilogie verfolgt haben, und das Haus aus den Filmen schon zu kennen, würde einen Besuch hier oben am Drehort für „Heimat 3“ noch interessanter machen. Na, und wenn nicht, es ist trotzdem ohne Frage einen Ausflug wert und gleichzeitig Anreiz, sich das zahlreich national und international ausgezeichnete Werk von Edgar Reitz endlich mal anzuschauen.
Also, ich schreib jetzt mal, was ich bei WIKIPEDIA gelesen habe: Edgar Reitz kaufte demnach von einer Firma, die sich auf Restaurierung und Versetzung alter Bausubstanz spezialisiert hat, ein eingelagertes baufälliges Haus, Baujahr 1780, aus Seibersbach im Hunsrück und baute es hier an dieser Stelle wieder auf, und zwar zunächst als Ruine. Eigentlich sollte es nach Beendigung der Dreharbeiten wieder abgerissen werden, weil es nur für diese Zeit als „fliegender Bau“ genehmigt war, tja, aber als es dann so dastand, setzte man sich ein, es als Touristenmagnet zu erhalten. Na, da kann ich nur sagen: „Gut gemacht“ und die Stadt beglückwünschen zu diesem Schatz.
Sie werden mir beipflichten, wenn Sie das Filmhaus über einen der Wanderwege (u.a. dem Rheinburgenweg) durch die Weinberge erreichen, den Hof, den eine riesige Kastanie schmückt, betreten und sich auf einladenden Rheinblickterrassen oder im historischen Haus mit regionalen Köstlichkeiten verwöhnen lassen. Seit 2005 wird hier ein Café betrieben und im Obergeschoss ist ein kleines Museum mit Film- Bild und Fotomaterial frei zugänglich.
In diesem Jahr haben Sie jetzt noch die Möglichkeit dazu, denn im November ist an den ersten 3 Wochenenden von 12-17 Uhr nochmal geöffnet, bevor es vom 17. bis zum 6. März 2026 in die Saisonpause geht. Also nutzen Sie die Gelegenheit und genießen Sie den Herbstzauber von hier oben und tauchen Sie ein in die Geschichte der Heimatreihe!
Ach, eh ich es vergesse, zum Namen sollte ich noch etwas schreiben: Er leitet sich zwar von der romantischen Dichterin Karoline von Günderode (1780-1806) ab, aber dass diese sich im Haus aufgehalten haben soll, wurde für die Handlung des Films frei erfunden.
Ich schließe mit dem Vorsatz, mir endlich die Hunsrück-Saga anzusehen, oder wenigstens einen Teil davon, denn „Heimat 1 – 3“ besteht echt aus 31 Einzelfilmen mit 54 (!) Stunden Spieldauer…pfff…naja, schauen wir mal, der Winter steht vor der Tür und damit das Ruhen der Gartenarbeit und unendlich lange kalte Winterabende!
Herbstliche Genüsse
wünscht die „R(h)eingeschmeckte“
im Oktober 2025
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