WOW: Was für ein Start in den Frühling: Unzählige Märztage mit Sonnenschein vom strahlendblauen Himmel, nahezu frühsommerlichen Temperaturen, und kaum ein Tropfen Regen ist gefallen.

Krokusse und Schneeglöckchen sind verblüht, das Mandelbäumchen trägt ein zartrosa Kleid, die Tulpen recken ihr Blattgrün schon zentimeterhoch aus der braunen Erde, Vergissmeinnicht, Schleifenblume, Blaukissen, Veilchen zeigen ihre Farben, die Forsythien stehen bereits in voller Blüte und knallen uns ihr strahlendes Gelb in die Augen, der Clematis kann man bei ihrem schnellen Wachsen zusehen, die Wiese ist ein leuchtender Gänseblumenteich, an den Ästen der Kirsche schwellen die Knospen an, die ersten Schmetterlinge drehen sanft ihre Runden, und ich kann mich nicht sattsehen an dem Naturzauber Frühling, dieser Sinfonie von Farben und Düften, begleitet von munterem lauten Vogelgezwitscher.

Die Eisdielen haben geöffnet, die Campingplätze füllen sich, die erste Pizza nach der Winterpause auf der Terrasse des Lieblingsitalieners ist verspeist: Zack, bumm, peng ist der Startschuss in die Saison 2025 gefallen.

Mein erstes Ausflugsziel im Frühling führte nach Ingelheim. Lange schon stand der Stadtteil Ober-Ingelheim mit seinen zauberhaften Häusern in verwinkelten Gassen und seinen geschichtsträchtigen Bauwerken und Mauerresten auf meiner Bucket-List.

Wir parkten an der Burgkirche, dem Wahrzeichen der Stadt, wo wir mit unserem Rundgang beginnen wollten. Tja, wollten, es sollte ein Anfang sein, war aber auch gleichzeitig schon das Ende. Nun, wie soll ich es erklären, dass es zwar ein Rundgang wurde, aber nur mit einem sehr geringen Radius, denn das, was uns in der unfassbar gut erhaltenen Wehrkirchenanlage erwartete, fesselte uns so sehr, dass wir uns nicht mehr losreißen konnten von dem historischen weiß leuchtenden Bau, umgeben von der begehbaren Wehrmauer aus dem 15. Jahrhundert, mit seinem Kirchturm aus dem 12. Jahrhundert, den Erkertürmchen und dem Zinnenkranz. Was für eine Aura! Und dann noch bei einem fantastischen Himmelsblau und Blütenerwachen.

Ich war schier fasziniert, und als der sattgrüne bemooste Weg uns dann über den verwunschenen Kirchhof mit seinen jahrhundertealten Grabsteinen führte, habe ich sogar keine Sekunde daran gedacht, die Kirche von innen zu besichtigen. Dieser Ort mit seinem alten Baumbestand lag dar in einer unglaublichen Stille und in besonderem Licht. Außergewöhnliche, schön und kunstvoll gestaltete alte Grabsteine, diese Zeugen der Vergangenheit und Zeichen von Respekt, Zuneigung und Dankbarkeit, erzählten Geschichten und ließen mich nachdenklich innehalten und die Zeit vergessen.

Ober-Ingelheim hat noch so viele lohnende Sehenswürdigkeiten, die einzige, die wir noch aufsuchten, als wir aus längst vergangenen Zeiten wieder auftauchten, war das Stiegelgässer Tor, aber das war es dann auch und so müssen das damalige Kloster „Engelthal“, der Marktplatz, das Rathaus, die Nam´schen Mühle und auch der abseits gelegene Bismarckturm auf uns bis zum nächsten Besuch warten.

Wir kommen wieder, denn da ist noch so viel, was sich zu entdecken lohnt. Und dann werden wir auch noch einmal zur Burgkirche gehen und über die Wehrmauer laufen, denn die darf nur in Verbindung mit einer Führung betreten werden.

Na, viel erzählt habe ich dieses Mal nicht, aber irgendwie fehlen mir für meine Eindrücke die Worte… Ich lass einfach die Fotos sprechen!


Ihre R(h)eingeschmeckte
im frühlingshaften März 2025