Ja, das erfreute mein Herz, als ich in den Wochenblättchen las, dass mittwochs und samstags von 7.30 bis 12.30 Uhr in der Innenstadt Markthändler ihre Ware anbieten. Ich liebe es, auf den Wochenmarkt zu gehen, eine Einrichtung, die schon seit dem 10. Jahrhundert zum sozialen und wirtschaftlichen Leben gehört. Damals trafen sich die wandernden Kaufleute dort jedoch nur ein- oder zweimal im Jahr. Stolz auf den ältesten seiner Art kann die Stadt Trier sein: Bis zum heutigen Tage werden seit dem Jahr 958 in der Altstadt Wochenmärkte abgehalten. Auf welch lange Geschichte der Hiesige wohl zurückblickt? Nun, ich habe gelesen, dass sein jetziger Standort, auf dem „Bürgermeister-Neff-Platz“, 1998 mit dem offenen Wasserlauf neugestaltet wurde. Muss noch herausfinden, seit wann hier der Wochenmarkt stattfindet und ob vielleicht - der Name ließe doch darauf schließen - der „Speisemarkt“ eine diesbezügliche Historie hat. Weiß es jemand von Ihnen? Ja? Würde mich riesig über eine Mail freuen…
Ich plante schon einige Zeit ein an diesem Mittwochvormittag meines ersten Marktbesuchs, die ich aber dann gar nicht brauchte, denn in die idyllische Atmosphäre von Fachwerkhäuschen und Kopfsteinpflaster, im Schatten der oberhalb stolz thronenden Burg Klopp, fügen sich nie mehr als 6 Verkaufsstände malerisch ein. Blumen/Pflanzen, Obst/Gemüse, Backwaren, Wurst/Fleisch, mediterrane Spezialitäten*, alles von frischer und hervorragender Qualität, werden angepriesen.
Eigentlich doch alles was man braucht, oder? Ja, stimmt schon, aber trotzdem würde ein größeres Angebot den Markt und damit die Innenstadt sicherlich mehr beleben, denn bislang verlaufen sich nur wenige Bürger auf dem Platz. Wie wäre es mit einem gut sortierten Fischstand? Verführerisch und exotisch duftende Gewürze und Kräuter würden mir im Angebot gefallen, eine Käsetheke, und, na klar, ein Winzer darf doch nicht fehlen, hier in der Weinstadt Bingen… Stimmen Sie mir zu?
Fast 2 Jahre sind nun seit meinem Marktbummel vergangen…inzwischen „kennt man sich“, und es heißt nicht nur, wie bei meinen ersten Besuchen, einkaufen, sondern auch das ein und andere Quätschchen halten, und inzwischen wünsche ich mir schon, und damit stehe ich sicherlich nicht alleine da, dass der Markt am Samstag eine Stunde länger geöffnet oder zeitlich nach hinten verschoben würde. Das hieße dann nicht nur für die Besucher den Morgen ruhiger angehen, auch die Marktleute müssten nicht schon um 5 in der Früh mit dem Aufbau beginnen.
Hmmm, jetzt wo ich den Text nochmals überfliege und bei dem kargen Wochenmarktangebot bin, denke ich, dass vielleicht doch eher umgekehrt ein Schuh draus wird, ich meine, dass viel mehr Bürger den Markt annehmen müssten und mit diesem Kundenzuwachs dann auch die Anbieter bestimmt nicht lange auf sich warten ließen.
Also, wie wäre es? Bis bald auf dem Binger Wochenmarkt?
Es grüßt die R(h)eingeschmeckte
im August 2013
* Für Griechenland-Liebhaber: Dieser Händler (nur samstags da) hat wahrhaftig „Malamatina“, diesen; meiner Meinung nach, besten aller griechischen Harzweine (Retsina) günstig im Angebot!