Tja, nun kann ich im November doch noch über einen herrlichen Herbstspaziergang unter blauem Firmament erzählen, denn es ging auch in diesem Wintermonat weiter mit einem Altweibersommer, der viel Sonnenschein schenkte und am Monatsanfang mit 15 bis 20 Grad Verwunderung brachte. Selbst Mitte des Monats wurde es mit 17 Grad noch ungewöhnlich warm.
Ich habe ja schon oft an dieser Stelle erwähnt, dass hier in Oberdiebach ein El Dorado für Wanderer ist und mich gleichzeitig als „Nur-Spaziergängerin“ geoutet. Selbst das habe ich eine ganze Zeit vernachlässigt, weil meine treue Begleiterin und Freundin, unsere Hündin Laima, verstorben ist, und es einfach nur weh getan hat, ohne sie durch die Natur zu laufen. Inzwischen sind die schönen Erinnerungen intensiver geworden als der Schmerz, und es zieht mich wieder wie eh und je jeden Tag in die schöne Landschaft. Geholfen hat mir dabei mein Entschluss, bei unseren Nachbarn meine Dienste als Hundesitterin anzubieten, was sich als Win-Win-Situation herausgestellt hat.
Oberdiebach ist gut ausgestattet mit Hinweisschildern und Wegweisern auf Wanderrouten, und so suchte ich für einen Sonntag die kürzeste Route aus: „Rheinburgenschutzhütte 1,3 km“, das las sich gut. Unser Haus steht direkt gegenüber der Fürstenberghalle, dem Ausgangspunkt, dann links ab, hoch auf den Feldweg, der oberhalb von Oberdiebach entlang führt und eine schöne Aussicht auf den Ort bietet.
Der Weg ist leicht zu laufen mit seiner sanften Steigung und traumhaft schön, weil er durch einen Wald führt, zwar nur ein kurzes Stück, aber trotzalledem muss man nicht auf all die spannenden Naturerlebnisse verzichten, die man in einem Forst so findet. Nein, alles da: Der Duft von Blättern, Moos und Tanne, das Geräusch des Windes in den Bäumen, Vogelstimmen, faszinierende Gewächse am Wegesrand, das beruhigende Grün, das Rascheln von Laub und all diese Herbstimpressionen, die einfach nur begeistern.
Der zauberhafte Weg führt eine zeitlang geradeaus bis zu einer Weggabelung, und dann geht’s zur Rheinburgenschutzhütte links runter. Tja, und dann entfuhr mit ein WOW!!!!!!!!!!!!!!!
Was für ein genialer Aussichtspunkt! Man kann von hier auf die andere Rheinseite bis nach Lorch und der Burg Nollig schauen, lenkt man den Blick rheinabwärts sieht man Bacharach mit der Burg Stahleck und wendet man sich nach links über das Tal, steht da die Ruine Fürstenberg. Boah! So wunderschön, und ich hoffe meine Fotos können Sie teilhaben lassen, an dem, was ich da sehen durfte.
Ich liebe ja diese Auszeiten im Wald, die Kraft der Bäume spüren, gesunde Luft atmen, die Farben der Natur sehen, all das lässt mich immer Stress abbauen und hebt meine Stimmung aber wie viel mehr noch, wenn einem erquickenden 1,3 km kurzen Spazierweg ein solch Sahnehäubchen aufgesetzt wird.
Ich kann schon verstehen, dass es so viele naturverbundene Menschen hier nach Oberdiebach führt. Hier sind die Wege das Ziel und führen zu Aussichtspunkten, die einem den Atem verschlagen…
Die Rheinburgeschutzhütte ist nur einer von vielen. Mal schauen, was ich als nächstes entdecke!
Ja, ich weiß, der Winter naht mit seiner Kälte, aber jeder Wald hat sein eigenes Gesicht und die Jahreszeiten verändern es auf interessante Weise immer wieder.
Hat nicht auch eine schnee- oder rauhreifbedeckte Waldlandschaft ihren Reiz? Und für einen Spaziergang kann kein Wetter zu schlecht sein, nur die Kleidung falsch. Nun denn, ich werde berichten…
Bis dahin wünscht Ihnen alles Gute
die R(h)eingeschmeckte
im sehr milden November 2022