Der Mai war für mich gesundheitlich nicht wirklich ein Wonnemonat, und drum habe ich den monatlichen Artikel ausfallen lassen. Inzwischen geht es mir wieder etwas besser und hier kommt er, mein Juni-Beitrag.
Eh ich von meinem Besuch der ehemaligen Ziesterzienserabtei Kloster Eberbach erzähle, erst einmal, wie üblich an dieser Stelle, ein paar Worte zum Wetter. Kurz gesagt, war im Juni April, mit Kühle, Wind, Sturm, Nieselregen, wenig Sonnenschein und einem überwiegend mit dunklen Wolken behangenem Himmel.

Es war Pulloverzeit, von Sommer keine Spur, bis….ja bis er dann doch in den letzten Tagen mit aller Macht über uns hereinbrach. 12 bis 14 Stunden knallte die
Sonne vom Firmament, das Thermometer stieg über die 30 Grad-Marke und mit der Hitze kam eine unangenehme Schwüle. Hallo Sommer!
Der Tag unseres Ausflugs, war ein Montag. Eigentlich sollte es zur Loreley gehen, denn wie kann man so viele Jahre Ausflüge am Rhein machen, ohne diese sagenumwobene Stätte besucht zu haben.

Aber beim Klick auf die Öffnungszeiten musste ich erfahren, dass das Besucherzentrum mit seiner Ausstellung, wie alle Museen und Friseure, montags geschlossen ist. Eine Alternative musste her, war bei diesem Überangebot hier am Rhein zwar schnell gefunden, aber belesen habe ich mich über das Kloster Eberbach so kurzfristig dann nicht. Tja und so kam es, dass ich doch ziemlich enttäuscht war.

Klar, hatte ich recht hohe Erwartungen, war die Stätte doch 1985 unter Regie von Bernd Eichinger“ Drehort des Films „Der Name der Rose“. Die meisten Innenaufnahmen entstanden in der Basilika und dem Mönchsdormitorium. Haben Sie den Film gesehen? Was für eine Atmosphäre, nicht wahr? Tja und da steuerte ich voller Vorfreude auf die eindrucksvollen Gebäude zu, will hin zu der im Jahr 1186 fertiggestellten dreischiffigen Pfeilerbasilika der Romanik mit ihren bedeutenden mittelalterlichen Grabmälern, freute mich darauf, beeindruckende Fotos zu machen und dann empfing mich schon im Kreuzgang, mit seinem zugestellten Garten, Baulärm wegen hektischer Umbau- und Aufbauarbeiten von Bühnen für das
Rheingau-Musikfestival und das setzte sich in der Klosterkirche fort.

Nun war mein Gedanke, da es an der Kasse keinen Hinweis darauf gab und der Eintrittspreis von 16 Euro nicht gesenkt wurde, die mystische Stimmung sicherlich in anderen Räumen fotografisch festgehalten werden kann…Leider wurde ich eines Besseren belehrt: Der Großteil der Räume, an denen wir beim Rundgang vorbeikamen waren nicht zu besichtigen, Türen verschlossen oder es fanden Renovierungsarbeiten statt, die jedes Motiv mit Baugerüsten, Folien und Kabel verschandelten. Oh, wie verärgert war ich, habe dieses Desaster auch nicht fotografiert, habe also davon leider kein Foto für Sie. Mein Rat, da das Kloster auf jeden Fall sehenswert ist:

Fahren Sie im September hin, dann soll der Spuk vorbei sein und machen Sie bei Ihrem Besuch eine sicherlich lohnenswerte Führung mit, was ich auch durch Nichtwissen verpasst habe.
Also, es war ja nicht alles nur schlecht. So in den alten Gemäuern zu wandeln, die 900 Jahre Geschichte ausstrahlen, hatte schon was. Interessant der 74 Meter lange Schlafsaal der Mönche im gotischen Stil, wo 150 Mönche auf Pritschen und nur im Mönchsgewand zusammen die Nacht verbrachten, und als ich die historischen Weinkelter entdeckte (der älteste stammt aus dem Jahre 1668) gelang es mir sehr schnell, in die Zeit des einstigen arbeitsreichen Mönchsleben einzutauchen.

Ja, ich bin dann doch noch auf meine Kosten gekommen, und zwar dort wo es nichts kostet. Der Besuch der 8.500 qm großen traumhaft schönen Außenanlage kostet keinen Cent.
Kloster Eberbach liegt inmitten herrlichster Natur, fasziniert mit der Harmonie der Architektur, mit seinen Gärten, die ein absolutes Muss sind. Das alles hat mich verzaubert und hier hab ich die Impressionen, die Ruhe und Besinnung gefunden, die mir im Kloster verwehrt geblieben ist.

Der Abtsgarten und das Gartenhaus mit seinen duftenden Rosen, die kraftvollen Bäume, der Obstgarten, der plätschernde und glucksende Bach…und noch so unzählig vieles mehr..ich hoffe, dass ich die Atmosphäre mit meinen Bildern einfangen konnte.
Wieder einmal hab ich Geschichtliches ausgelassen, viel zu viel wäre es und das Internet ist eine nicht versiegende Quelle, für den, der mehr erfahren möchte. Auch gibt es sehr interessante Literatur.

So, ich komm mal zum Ende, möchte aber noch die Vinothek und die idyllische Klosterschänke anpreisen (mit einem Kräutergarten wo jedes Kraut zu finden ist) und für Sammler oder Eltern mit ihren Kindern die derzeitige Playmobilausstellung. Ach, und dann noch ein Event, auf dem wir uns begegnen könnten: Am 3., 4. Und 5. Oktober wird „Der Name der Rose“ hier an seinem Original-Drehort zu sehen sein…!!!! Karten gibt’s im Internet.

Einen wunderbaren Start in den Sommer
wünscht Ihnen die R(h)eingeschmeckte
im recht kühlen Juni 2024