Coronaherbst

Herbstlich willkommen, liebe Leser…hier bin ich schon mit dem Beitrag für November. Naja, ist doch ziemlich zeitig für meine Verhältnisse, aber das hat einen Grund:

In meiner Tageszeitung (AZ 17.11.2020) fand ich einen Artikel, der darüber berichtet, dass der Ortsbürgermeister und der Revierförster von Oberheimbach zu einer Aktion aufgerufen haben, bei der jeder ganz einfach mithelfen, kann, etwas für die Zukunft des Waldes zu tun.

Ich versuche mal, den Bericht von Jochen Werner kurz und grob zusammenzufassen:


Also, da es in den letzten 3 Jahren viel zu wenig geregnet hat, sind die Böden völlig ausgetrocknet, was echt Stress für den Wald bedeutet. Von Jahr zu Jahr wird alles immer schlimmer, und der Borkenkäfer mischt auch noch mit, dass der Zustand der Wälder mittlerweile als dramatisch bezeichnet werden muss, denn die Fichten sind kraftlos, können sich nicht mehr gegen ihn wehren und sterben ab. Es sieht schlecht aus, Besserung ist nicht in Sicht, was regelmäßige Niederschläge in den kommenden Monaten angeht, auch, um das erforderliche Grundwasser wieder ansteigen zu lassen. Der Klimawandel mit seinen negativen Auswirkungen ist mit voller Wucht angekommen.


Tja, Umdenken ist angesagt, und so kamen die Revierförster Jacobs und Naujack aus Oberheimbach und Waldalgesheim hinsichtlich der Neubegrünung auf die Idee, den Wald natürlich zu verjüngen, statt zu bepflanzen. Wo früher Fichten standen, sollen zukünftig Eichen, Esskastanien und Buchen stehen, jene Bäume, die mit dem jetzigen Klima und Standort klarkommen. Ob das eine Lösung ist? Herr Jacobs räumte ein, dass wir es nicht mehr mitbekommen, ob die beiden richtig liegen, sondern erst die kommenden Generationen in einigen Jahrzehnten, da doch niemand weiß, wo das Klima hingeht.. Aber nichts tun ist auch keine Lösung. Genau! Wie heißt es so richtig: „Auf Veränderungen zu hoffen, ohne was dafür zu tun, ist, wie am
Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten.“


Also, ich find es klasse, und was wir jetzt dafür tun können, um die Aktion zu unterstützen ist, uns auf in den Wald zu einem Spaziergang zu machen, bewaffnet mit Körben, Tüten, Eimern oder sonst was und fleißig Eicheln, Bucheckern und Kastanien zu sammeln, die dann zur Aussaat für den „Wald von morgen“ genutzt werden. An der Schutzhütte am „Eckwald“ und am Oberheimbacher Dorfgemeinschaftshaus stehen Sammelboxen für die Früchte. Sollten Sie Fragen haben: E-mail: joachim.jacobs@wald-rlp.de und Telefon: Karl-Heinz Leinberger 06743 6427.


Hey, wir können helfen, was für die gefährdete Umwelt zu tun und das mit einem Waldspaziergang, der eh eine Kraftquelle ist. Also, ab ins Farbenmeer, leuchten die Bäume, von der Sonne ins rechte Licht gerückt, doch jetzt golden mit dem Blau des Himmels um die Wette!

Ja, waren es im Oktober bis zu 29 (!!!!) Grad in unserem Lande, hielten milde Temperaturen echt bis weit in diesen Monat an. Ganz viel Sonnenschein machte den November an manchen Tagen zu einem Sommermonat. Hat der letzte Herbstmonat normalerweise keinen guten Ruf, überraschte er an Allerheiligen mit satten 20 Grad!


Ein schöner Trost, so Liegestuhlwetter im November für coronageplagte Menschen.

Corona und kein Ende. Das öffentliche Leben wurde kürzlich weiter eingeschränkt. Gastronomie, Sportstudios, u.v.m. geschlossen. Was bleibt sind tolle Herbstspaziergänge, denn die Natur hat immer offen!
So, das war es für diesen Monat.


Ach, das muss ich Ihnen auch noch erzählen: Wussten Sie eigentlich, dass ein einziger Eichelhäher bis zu 5.000 Eicheln im Herbst vergräbt, um für den Winter vorzusorgen? Er findet sie aber nicht alle wieder, und so profitiert die Eiche durch diese Vergesslichkeit von der Aussaat. Unglaublich, oder? Aber ich bin sicher, dass wir alle gemeinsam mehr schaffen als dieser Vogel und – wichtiger noch - mehr erreichen, denn die Förster wissen, im Gegensatz zum Eichelhäher, wo die Bäume ihren besten Standort haben.


Ich wünsche Ihnen viel Freude im Wald und reiche Beute!
Ihre R(h)eingeschmeckte
im sommerlichen November 2020




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