Hausinschriften |
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Der erste Monat im neuen Jahr ist schon wieder vorbei… war nicht gerade erst Silvester? Erreichten uns nicht gerade erst unzählige motivierende und Kraft spendende Glück- und Segenswünsche von so vielen lieben Menschen? Tja, und gerade die haben mich auf das Thema für diesen Monat gebracht. |
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Ist doch toll, wenn man sich zu einem Spaziergang entschlossen hat, um den Kopf frei zu kriegen von all der Hektik und den Alltagssorgen und da fällt das Auge, wie z.B. im „Malerwinkel“ im romantischen Städtchen Bacharach, auf den aufbauenden Satz: „TAUSEND FREUDEN HAT DIE WELT, NICHT NUR TAUSEND PLAGEN. WER SICH ÜBER ALLES FREUT, HAT NICHT ZEIT ZU KLAGEN.“ Na, solch ein tröstender Spruch von der Hauswand schafft doch glatt die Abwärtsspirale in den Gedanken zu stoppen und zur Gelassenheit aufzurufen. |
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Bei Wikipedia hab ich gelesen, dass es nach den lateinischen die deutschsprachigen Hausinschriften schon seit dem 14. Jahrhundert gibt. Beschränkte man sich mit einer Bauinschrift zunächst auf das Baujahr (z.B. ANNO DOMINI 1524), kamen dann aber beim Bauspruch schon mal Erkenntnisse wie „BOVWENT IST EIN LUST, WAT TT KOSTET HEW ICH NIT WUSST“ (Anno 1610)..wie wahr, wie wahr… |
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Logisch, dass man hier im Weinland nur zu gerne Zitate wählte, welche auf die wohltuende Wirkung des Rebensafts hinweisen. Na, und sollte mal die Werbung für den Wein, wie die für Zigaretten, in der Zukunft verboten werden, so hoffe ich nicht, dass diesbezügliche Hausinschriften übertüncht werden müssen. Es wäre ein schrecklicher Verlust. Vielleicht reicht ja dann ein winziges Schildchen daneben, das auf die Gefahren beim Trinken von Alkohol hinweist… |
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Trotz der Möglichkeit, heutzutage seine Befindlichkeiten, Gefühle und Gedanken der breiten Öffentlichkeit unbekümmert im Internet darzulegen, statt sie auf die Hauswand zu ritzen oder zu pinseln, hätte ich auch gern so eine Hausinschrift an unserem neuen alten Fachwerk-Domizil, vielleicht finde ich ja eine treffende bei meinen Spaziergängen. Bei meiner derzeitigen Stimmung würde diese den Nagel auf den Kopf treffen: „LEUTE GIBT ES, DIE SICH SCHINDEN, FÜR EIN HAUS IN DEM SIE RUHE FINDEN.“ |
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